Steel4Future: Beim Pionier für grünen Stahl

ArcelorMittal -Mit einem Produktionsvolumen von rund 8 Millionen Tonnen Rohstahl ist ArcelorMittal einer der größten Stahlhersteller Deutschlands. Auto- Bau- und Verpackungsindustrie gehören ebenso zum Kundenkreis wie der Bereich Haushaltswaren. Dr. Uwe Braun Olaf Scholz und Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher informierten sich vor Ort über die Konzern-Pläne.

Steel4Future: Beim Pionier für grünen Stahl.

Olaf Scholz besucht ArcelorMittal in Hamburg.

ArcelorMittal, weltweit führender Stahlhersteller, hat sich zum Ziel gesetzt, die CO2-Emissionen bei der Produktion in den kommenden Jahren drastisch zu senken und bis 2050 in allen seinen Werken CO2-neutral zu produzieren, bis 2030 sollen die Emissionen in Europa bereits um 35 Prozent gesenkt werden.
Das Hamburger Werk auf der Dradenau gehört zu den Pionieren für die Transformation und ist Teil der Strategie „Steel4Future“, mit der ArcelorMittal Germany seine vier Werke in Hamburg, Bremen, Eisenhüttenstadt und Duisburg in die klimaneutrale Zukunft führen will. Bereits bis 2030 soll in Hamburg die Klimaneutralität erreicht werden. Zur Umsetzung ist politische Unterstützung und finanzielle Förderung des Transformationsprojekts H2H (H2 für Hamburg) erforderlich.
ArcelorMittal plant in Hamburg den Bau einer neuen DRI-Anlage (DRI = Direct Reduced Iron, direktreduziertes Eisen oder auch Eisenschwamm auf Deutsch). In dieser Anlage soll Eisenerz in Zukunft mit Wasserstoff aus erneuerbaren Energien statt wie bisher mit Erdgas in Eisenschwamm verwandelt werden. Daraus wird dann künftig unter Einsatz von Recyclingschrott klimaneutraler Stahl im Elektrolichtbogenofen hergestellt.
Die geplante DRI-Anlage demonstriert erstmals die Produktion von Eisenschwamm mit Wasserstoff auf industriellem Level mit einer Jahresproduktion von 100.000 Tonnen. Nach erfolgreicher Demonstrationsphase und sobald grüner Wasserstoff in ausreichender Menge und zu wettbewerbsfähigen Preisen verfügbar ist, soll auch die bestehende DRI-Anlage des Werks auf den Betrieb mit Wasserstoff umgerüstet werden.
Dr. Uwe Braun, CEO ArcelorMittal Hamburg, erläuterte: „Wir sind auf dem Weg zum grünen Stahl und haben einen klaren Plan zur Transformation entwickelt. Ohne finanzielle Förderung können wir die Transformationspläne für unser Hamburger Werk jedoch nicht umsetzen. Außerdem brauchen wir einen Markt für grünen Stahl und Abnehmer, die bereit sind, einen Aufschlag für klimaneutrale Produkte zu bezahlen. Grüner Stahl benötigt mehr elektrische Energie bei der Herstellung als herkömmlicher Stahl und hat höhere Produktionskosten. Wir setzen bei diesen Herausforderungen auf die Unterstützung der Politik, um die Rahmenbedingungen für klimaneutrale Produktion zu schaffen.“
ArcelorMittal ist Mitglied im Hamburger Wasserstoffverbund, um bereits ab 2025 den ersten grünen Wasserstoff der in Moorburg im ehemaligen Kohlekraftwerk geplanten 100 MW-Elektrolyseanlage zu erhalten. Bis 2030 sollen beide DRI-Anlagen von ArcelorMittal mit grünem Wasserstoff Eisenschwamm für die klimaneutrale Stahlherstellung liefern. Damit wird das Hamburger Werk mehr als eine Million Tonnen Stahl CO2-neutral produzieren und so jährlich etwa 800.000 Tonnen CO2 einsparen.
Zur Förderung der Anfangsinvestition von 110 Millionen Euro für die neue DRI-Anlage hat ArcelorMittal einen Antrag bei der Bundesregierung gestellt und wartet auf den Bescheid, um mit dem Bau zu beginnen. Die Anlage soll 2025 in Betrieb gehen.
Olaf Scholz, Vizekanzler und SPD-Kanzlerkandidat, betonte seinerseits: „Unser Land steht vor einer gigantischen Aufgabe: einer zweiten Industriellen Revolution innerhalb von weniger als 25 Jahren. Es kann uns gelingen, klimaneutral zu wirtschaften und Industrieland zu bleiben mit guten, sicheren und gut bezahlten Arbeitsplätzen. Die Transformationspläne von ArcelorMittal sind ein wichtiger Baustein für eine klimaneutrale Wirtschaft – hier in Hamburg wie auch an den anderen Standorten des Konzerns in Deutschland. Dafür müssen wir den Ausbau der Erneuerbaren Energien massiv steigern und die Stromnetze ausbauen. Ich werde mich dafür einsetzen, damit Unternehmen wie ArcelorMittal den Wandel schaffen. Die Zeit drängt. Es geht um die Zukunft von Deutschland.“